Müssen wir uns vor Mikroben fürchten? Ihr massives Auftreten in unserer gesamten Umgebung verdient unser Interesse. In diesem Artikel erfahren Sie, was eine Mikrobe ist und welche drei Hauptfamilien von Mikroorganismen es gibt: Bakterien, Pilze und Viren.
I.

Was ist eine Mikrobe?

In der Biologie bezeichnet man pathogene Mikroorganismen als Mikroben. Es handelt sich dabei um winzige Lebewesen, die uns krank machen oder als Vektor zur Weiterverbreitung einer Krankheit dienen. Die Begriffe „Mikrobe“ oder „Mikroorganismus“ umfassen in Wirklichkeit sehr unterschiedliche Arten sowohl aus der Familie der Prokaryoten (z.B. Bakterien) als auch der Eukaryoten (wie Pilze). Viren hingegen sind nur „dem Leben nahestehende“ Strukturen.
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II.

Bakterien

Bakterien sind die zahlenmäßig häufigsten Organismen unseres Planeten. Allein auf der menschlichen Haut und in unserem Darm leben mehrere Millionen Milliarden Bakterien. Unser Körper enthält zehnmal mehr Bakterien als Zellen. Zum größten Teil sind sie nützlich oder gar unerlässlich zum Leben. Aber es gibt auch sogenannte pathogene Bakterien, die uns durch die von ihnen erregten Krankheiten gefährlich werden und u. U. töten können. So z.B. Escherichia coli und Staphylococcus aureus, Bakterien, die häufige Infektionen auslösen.
III.

Mikroskopisch kleine Pilze

Das Reich der Fungi enthält mehr als 200.000 mikroskopisch kleiner Organismen, die gemeinhin als „Pilze“ bezeichnet werden. Über 100 von ihnen können Menschen befallen. Eine bekannte Pilzinfektion ist die Mykose. Wenn die Haut oder die Nägel befallen sind, spricht man von oberflächlichen Mykosen. Aber wenn es Pilzen gelingt, das Blut zu besiedeln, können sie zu jedem beliebigen Organ gelangen. Diese sogenannten systemischen Mykosen sind wesentlich besorgniserregender, insbesondere bei Säuglingen oder Menschen mit Immunschwäche. Pilze der Gattung Candida repräsentieren 80 % aller invasiven Infektionen bei Patienten mit geschwächtem Immunsystem, am häufigsten ist der Erreger C.albicans. C.albicans ist ebenfalls der für die meisten Genitalinfektionen verantwortliche Pilz, der 75 % aller Frauen irgendwann in ihrem Leben befällt.
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IV.

Die verschiedenen Viren

Viren unterscheiden sich insofern von den übrigen Mikroorganismen, als das sie keinen eigenen Stoffwechsel besitzen und werden oft nicht unter den Lebewesen eingestuft. Viren sind wirtsspezifisch, können also nur eine oder mehrere bestimmte Arten befallen. Das liegt an ihrer Vermehrungsweise: Viren können sich nicht selbst replizieren. Sie sind dafür auf eine Wirtszelle angewiesen, deren Vermehrungsmechanismus sie für ihre eigenen Zwecke kapern. Einige sehr häufig vorkommende Viren, wie z. B. Rhinoviren, kursieren das ganze Jahr über und verursachen einfache Erkältungen, die nicht weiter schlimm sind. Aber wir wissen jetzt nur zu gut, dass andere Viren problematisch sein können, weil sie schwerwiegende gesundheitsschädigende Auswirkungen haben.

Neu aufgetretene Viren lösten in den letzten Jahrzehnten wiederholt Epidemien aus: Die spanische Grippe, die Hongkong-Grippe, Chikungunya, Dengue-Fieber, Ebola, Sars-CoV, MERS-CoV und Sars-CoV-2 ... Alle richteten schwere menschliche und soziale Schäden auf der ganzen Welt an.

Die überwiegende Mehrheit dieser neu auftretenden Viren stammt aus „tierischen Reservoirs": Sie infizieren zunächst vorwiegend eine bestimmte Tierart (beim Ebola-Virus waren es Menschenaffen, im Falle des Vogelgrippevirus H5N1 Vögel usw.). Dann kann es passieren, dass es ihnen über verschiedene genetische Mechanismen (Mutationen, Umorganisationen usw.) gelingt, sich an den Menschen anzupassen, d. h. effizient in unsere Zellen einzudringen, sich dort zu vermehren und sich fortan von Mensch zu Mensch zu übertragen.

V.

Und wie sieht es bei Milben aus?

Obwohl sie für viele Unannehmlichkeiten in unserem täglichen Leben verantwortlich sind, zählen Milben nicht zu den Mikroben. Milben sind als Gliederfüßler (Arthropoda) mit Spinnen verwandt.
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Wenn es also um Mikroben geht, ist nicht alles gut oder schlecht. Wie wir gesehen haben, sind einige nützlich, ja sogar zum Leben unerlässlich, andere unter Umständen gesundheitsgefährdend. Es ist also wichtig, die pathogenen Mikroorganismen zu erkennen, um unsere Gesundheit und die unserer Angehörigen zu schützen